SPAZIERGANG DURCH DIE NEUSTADT AUF DEN VYŠEHRAD
Ein erholsamer Ausflug an der Moldau entlang, durch Parkanlagen und stille Seitenstraßen ohne dichten Verkehr. Empfehlenswert auch für Familien mit Kindern.
- Reine Gehzeit 1,5 Std., 3 Std. bei langsamem Schlendern mit Pausen
- 7–8 Km
Höhepunkte des Spaziergangs
- Moderne Architektur einschl. der Gebäude im Stil des einmaligen tschechischen Kubismus und des berühmten Tanzenden Hauses (“Ginger und Fred”) des Architekten Frank Gehry
- Gartenanlagen und die ruhigsten Viertel der Prager Neustadt
- Die Burg Vyšehrad
- Mittelalterliche Kirchen, erbaut vom böhmischen König und deutschen Kaiser Karl IV.
Starten Sie vom Hotel Pav in südlicher Richtung durch die Křemencova-Straße in Richtung Myslíkova, biegen Sie nach 150 m rechts ab in die Myslíkova und folgen Sie der Straße bis an die Moldau.
Ausstellungshalle Manes
Ausstellungshalle Manes
Dieses Gebäude, das ein Restaurant, einen Klub und eine Ausstellungshalle beherbergt, wurde zwischen 1928 und 1930 durch den Künstlerverein Manes errichtet. Beachten Sie die einmalige architektonische Verbindung des alten Mühlenturms im Renaissance-Stil mit dem modernen funktionalistischen Design des tschechischen Architekten Otakar Novotný.
Wenden Sie sich nun nach links auf den Masaryk-Quai und nach weiteren 10 m nach rechts auf den tiefer gelegenen Uferdamm, der entlang der Moldau verläuft. Vor der nächsten Brücke können Sie linkerhand die Stufen hinaufgehen, um sich das Tanzende Haus anzusehen.
Das Tanzende Haus
Das Tanzende Haus oder “Ginger und Fred”
Eines der außergewöhnlichsten Beispiele der Prager zeitgenössischen Architektur, entworfen vom kroatisch-tschechischen Architekten Vlado Milunić in Zusammenarbeit mit dem kanadisch-amerikanischen Architekten Frank Gehry im Jahr 1996.
TIPP: Besuchen Sie das Dach des Tanzenden Hauses. Nehmen Sie den Lift in den 7. Stock und gehen Sie ein weiteres Stockwerk zu Fuß hinauf. Der Eintritt beträgt 100 CZK (3,70 €), aber wenn Sie ein Getränk zu sich nehmen (z.B. eine Cola für 55 CZK / 2 €), sparen Sie den Eintrittspreis.
Uferdamm unterhalb des Tanzenden Hauses
Nach der Betrachtung des Tanzenden Hauses können Sie über die Treppe auf den Uferdamm zurückkehren, dann wenden Sie sich nach links und folgen dem Damm bis zur nächsten Brücke. Bevor Sie diese Brücke erreichen, steigen Sie eine weitere Treppe nach oben und überqueren geradeaus die Straßenbahngleise hinüber zum Palacký-Platz.
Auf dem Uferdamm vor der Eisenbahnbrücke
Palacký-Platz und Emmaus-Kloster
Sie stehen nun vor einem weiteren Beispiel für die einmalige Kombination von alter mit neuer Architektur, dem Emmaus-Kloster. Diese Abtei wurde im Jahr 1347 gegründet und im gotischen Stil erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie durch Bomben beschädigt. Ihre modernen Kirchturmspitzen, die wie Engelsflügel gestaltet sind, wurden in den 1960er Jahren hinzugefügt. Sie können das Innere des Klosters zu einem späteren Zeitpunkt während des Spaziergangs besichtigen.
Folgen Sie nun den Smetana-Quai flussaufwärts bis zum Ende des Parks zu Ihrer Linken, dort können Sie leicht rechts wieder zurück hinunter auf den Uferdamm gelangen. Gehen Sie den Uferdamm ca. 150 m entlang. Entweder unmittelbar vor oder nach der Eisenbahnbrücke gehen Sie wieder hinauf zur Straße. Nachdem Sie die Brücke unterquert haben, sehen Sie halblinks vor sich bereits die Villa Kovařovic.
Villa Kovařovic
Villa Kovařovic
Bei diesem Gebäude handelt es sich um das erste Beispiel des tschechischen Kubismus in der Architektur auf unserer Route. Die Villa Kovařovic ist ein luxuriöses Privatanwesen, das von dem tschechischen Architekten Josef Chochol in den Jahren 1912-1913 entworfen wurde. Beachten Sie, wie seine Fassade ebenso wie bestimmte Details des Gartens, des Zaunes und des Tors Motive aus den Kunstwerken von Braque oder Picasso aufnehmen.
Ein weiteres hervorragendes Werk von Josef Chochol ist das kubistische Tripelhaus aus den Jahren 1912-1913, ein dreigliedriges Familienhaus, das sich 250 m nördlich der Villa Kovařovic an der Uferstrasse befindet.
Auf dem Rašínovo-Quai vor der Villa Kovařovic
Nach der Villa Kovařovic benutzen Sie den Zebrastreifen über die Libušina Straße und peilen Sie den den Weg zwischen zwei Häusern an. Folgen Sie dem Weg den Hügel hinauf zur Burg Vyšehrad.
Die Kirche St. Peter und Paul auf dem Vyšehrad
Der Vyšehrad
Der Vyšehrad ist eine weitere Prager Burg. Sie war im 11. Jh. zeitweise Sitz der böhmischen Könige. Die ehemalige gotische Burg wurde im 17. Jh. zu einer barocken Befestigungsanlage umgebaut. Heute ist das Gelände zum größten Teil ein öffentlicher Park, der sowohl bei den Einheimischen wie bei den Besuchern beliebt ist.
Bewegen Sie sich frei durch den Park, ruhen Sie sich aus, doch verpassen sich nicht die St. Peter und Paul Kirche, deren Anfänge zwar in das 11. Jh. zurückreichen, deren heutiges Äußeres jedoch neogotisch geprägt ist. Dagegen hat sich die romanische Rotunde des Hlg. Martin unverändert aus der zweiten Hälfte des 11. Jhs. erhalten.
Bei schönem Wetter empfehlen wir den Biergarten Na Hradbách (Auf den Festungsmauern), wo sich bei einem guten Bier der Ausblick auf die Prager Neustadt genießen lässt.
Anschließend folgen Sie dem Weg hinab durch das Ziegeltor, eine Toranlage im Empire-Stil aus dem Jahr 1841.
Eine Gelegenheit zum Mittagessen bietet sich in der folgenden Vratislavova Str. 36 im Hotel u Šemíka.
Die Rotunde des Hlg. Martin
Beim Weg hinab durch das Ziegeltor biegen Sie in die erste Straße rechts ab Přemyslova-Straße. Das letzte Haus der Straße auf der linken Seite ist das Apartment-Haus Hodek.
Apartment House Hodek
Apartment-Haus Hodek
Dieses Eckhaus mit Apartments wurde im Jahr 1911 von Josef Chochol im kubistischen Stil entworfen.
Überqueren Sie die Neklanova- und die Vnislavova-Straße. Wenn Sie bereits erschöpft sind, kürzen Sie ab, indem Sie sich nach rechts in die Straße Na slupi wenden. Ansonsten gehen Sie geradeaus und gehen die Horská-Straße hinauf in das Viertel Karlov.
Nachdem Sie die Straße Na slupi überquert haben, finden Sie sich in einem ruhigen Stadtviertel wieder, in dem die akademischen und wissenschaftlichen Institutionen namens Albertov angesiedelt sind. Gehen Sie geradeaus, bis Sie an eine Treppe gelangen, die an den mittelalterlichen Befestigungen entlang zu der Kirche Mariä Himmelfahrt und Karl der Große führt. Nun werden Sie beinahe vergessen, dass Sie sich immer noch in einer modernen Großstadt befinden.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt und Karl der Große
Kirche Mariä Himmelfahrt und Karl der Große
Gestiftet 1350 vom böhmischen König und deutschen Kaiser Karl IV. als eine der Kirchen der eben gegründeten Prager Neustadt. Die Kirche ist nur an Sonntagen zwischen 14:30 und 16:30 geöffnet, der Eintritt ist frei.
Von der Kirche geht es nun über zwei Aussichtspunkte zurück:
- Zur Linken von der Bastion in der alten Befestigung gibt es einen herrlichen Blick zurück auf den Vyšehrad.
- Auf der rechten Seite der Treppe führt ein kleines Tor in den Garten Ztracenka mit einem Blick hinunter ins Moldautal, auf die Hügel jenseits des Flusses und auf die Kirche des Hlg. Apollinaris, unser nächstes Ziel.
Blick vom Garten Ztracenka auf die Kirche Sankt Apollinaris
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Garten Ztracenka gehen Sie zurück und biegen am unteren Ende der Treppe rechts auf eine weitere kurze Treppe ab, die in die Studničkova-Straße führt. An ihrem Ende führen wiederum Treppen hinauf zur Kirche Sankt Apollinaris.
Die Kirche Sankt Apollinaris
Ebenfalls eine Kirche, die vom böhmischen König und deutschen Kaiser Karl IV. im 14. Jh. in der Prager Neustadt erbaut wurde.
Bei der Kirche Sankt Apollinaris wenden Sie sich nach links und schreiten hinunter zur Straße Na slupi. Biegen Sie rechts ab und gehen auf Na slupi ca. 100 m geradeaus. Der Eingang zum Botanischen Garten befindet sich auf der rechten Seite.
Der Prager Botanische Garten
Der Botanische Garten der Prager Karls-Universität ist der älteste botanische Garten in der Tschechischen Republik und datiert zurück ins Jahr 1898. Da er vergleichsweise klein ist, wurde er am Ende des 20. Jhs. durch einen großen und modernen botanischen Garten im Stadtteil Troja ersetzt. Trotzdem ist der Garten auch heute noch ein schöner und ruhiger Ort für einen Spaziergang oder eine Pause.
Vom Eingang zum botanischen Garten gehen Sie die Vyšehradská-Straße hinauf, nach 200 m wenden Sie sich nach links zum Emmaus-Kloster (Na Slovanech).
Das Emmaus-Kloster
Das Emmaus-Kloster
Jetzt befinden Sie sich nahe des Emmaus-Klosters, das Sie vom Moldauufer aus zu Beginn Ihres Spaziergangs sahen, und nun können Sie das Innere besichtigen. Für die Öffentlichkeit ist das Kloster an Werktagen zu einem Preis von 50 CZK zwischen 11 Uhr und 17 Uhr geöffnet. Im Winter wird bereits um 14 Uhr geschlossen.
Gehen Sie vom Emmaus-Kloster zurück zur Vyšehradská-Straße zurück, überqueren Sie die Straße und gehen Sie sie weiter hinauf zum Karlsplatz (Karlovo náměstí). Überqueren Sie einen Zebrastreifen, um in den Park zu gelangen. Indem Sie den Park der Länge über die Ječná-Straße hinaus durchqueren, gelangen Sie zum Neustädter Rathaus.
Das Neustädter Rathaus
Das Neustädter Rathaus
Errichtet im Jahr 1377 durch den böhmischen König und deutschen Kaiser Karl IV. als Rathaus der im Jahre 1348 neu gegründeten Prager Neustadt. Das ehemals gotische Gebäude wurde im 16. Jh. im Renaissance-Stil umgebaut. Der Turm erreicht mit 221 Stufen eine Höhe von 70 m. Der Turm wurde als Gefängnis benutzt. Die letzte Insassin war die Politikerin Milada Horáková, die Mitte des vergangenen Jahrhunderts vom kommunistischen Regime hingerichtet wurde. Im jahre 1419 war es bereits Schauplatz des ersten Prager Fenstersturzes.
TIPP: Nehmen Sie einen kleinen Snack im Café Neustadt im Hof des Neustädter Rathauses ein. Der Eingang befindet sich um die Ecke von der Vodičkova-Straße.
Gehen Sie am Neustädter Rathaus entlang hinunter rechts in die Spálená-Straße. Folgen Sie der Straße und überqueren Sie einen Zebrastreifen zum Haus Diamant.
Das Apartment-Haus Diamant
Das Apartment-Haus Diamant
Ein Eckhaus, das in den Jahren 1912-1913 im kubistischen Stil errichtet wurde. Im Haus hat sich auch die kubistische inneneinrichtung erhalten (Kronleuchter, Türen, Handläufe). Beachten Sie auch den kubistischen Bogen über der Barock-Statue des Heiligen Jan Nepomuk, die sich zwischen dem Haus Diamant und der barocken Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit befindet.
Der kürzeste Weg zum Hotel Pav führt gegenüber dem Haus Diamant durch eine Passage in der Spálená-Straße 15. Durchqueren Sie die Passage, wenden Sie sich nach links in die Opatovická-Straße. Die zweite Straße links ist die Křemencova-Straße, und das Hotel Pav befindet sich zu Ihrer Rechten.